Solist:innen

Eleonora Em-van Wieringen hat eine aussergewöhnliche Lebensgeschichte: Sie wurde in Usbekistan als Tochter koreanischer Eltern geboren, ist in Russland aufgewachsen, zur Ausbildung in die Schweiz gekommen und aus Herzensgründen hier geblieben.

«Ich wurde keineswegs in eine Musikerfamilie hineingeboren – immer wieder gebe ich auf Fragen nach meinem musikalischen Talent diese Antwort. Mein Vater war Ökonomieprofessor und meine Mutter Biologin. In den 90er Jahren gehörte es zum guten Ton, dass Kinder aus Akademikerfamilien entweder eine Tanz- oder Musikausbildung beginnen. Also fing ich bereits im Alter von 4 1⁄2 Jahren mit dem Klavierspielen an. Ich hatte grosses Glück mit einer sehr guten Schule und Lehrpersonen, welche mich schon von Anbeginn fachlich kompetent begleiteten. Wir zogen oft um und an jedem neuen Ort konnte ich dieses Glück weiter erleben – ich wurde von allen Seiten anerkannt, unterstützt und gefördert. Das erachte ich rückblickend als nicht selbstverständlich.

Diese positive Erfahrung versuche ich nun auch bei der Arbeit mit meinen Schülerinnen und Schülern einfliessen zu lassen, indem ich sie unterstütze, ein offenes Ohr für ihre Anliegen habe und sie fördere, aber nicht überfordere. Denn Musik soll uns zuallererst nicht zu Gewinnern, sondern zu besseren Menschen machen.»

Eleonora Em ging als mehrfache Preisträgerin in zahlreichen Musikwettbewerben in Italien, Frankreich, Russland und der Schweiz
hervor. Sie absolvierte ihre Bachelorausbildung am staatlichen Chopin-College in Moskau in der Klasse von Xenia Knorre. Für ihr Masterstudium (Konzert- und Solistendiplom) beim renommierten Professor Konstantin Scherbakov führte sie ihr Weg in die Schweiz.In den Jahren 2012 bis 2014 folgten zwei weitere Masterstudien in Luzern (Musikpädagogik und Klavierunterricht). Im Jahre 2012 trat Eleonora Em eine Stelle als Klavierlehrerin an der Kantonsschule Ausserschwyz an, wo sie bis heute unterrichtet. Sie wirkt auch als Klavierlehrerin an der Musikschule Freienbach, und trat mit dem SOKS als Solistin in den Klavierkonzerten von Tschaikowsky, Ravel, Szpilman und Clara Schumann auf.

«Die zweithäufigste Frage, welche mir immer wieder gestellt wurde, war: Was möchtest du aus deinem Leben machen und was sind deine Ziele? Seit meiner Entscheidung für eine musikalische Karriere war es mein Traum, Konzertpianistin zu werden und die Meisterwerke, welche uns Komponisten hinterlassen haben, mit dem Publikum zu teilen und zu erleben. Ich möchte aber auch meine Erfahrungen und Erlebnisse zukünftigen Musikschaffenden weitergeben. Denn wir Künstlerinnen und Künstler lernen nicht nur durch das Studium von Musiktheorie und Harmonielehre, sondern auch durch den konstanten Austausch mit unseren Mitmenschen.

Diesen Traum lebe ich seit beinahe 10 Jahren: ich darf nicht nur regelmässig als Solistin, mit Orchestern, Chören und in verschiedenen kleineren Formationen auftreten, sondern auch junge Menschen unterrichten und sie ein Stück auf ihrem Lebensweg beglei-
ten. Und ich bin Gott sehr dankbar, dass ich ein riesiges Familienglück gefunden habe mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn. Ich kann mit Überzeugung sagen: Träume werden wahr – man muss nur daran glauben und viel dafür tun.»

Patricia Ulrich ist in Wollerau SZ aufgewachsen. Nach der Matura erlangte sie im Jahr 2008 den Bachelor of Arts in Music in der Klavierklasse von Yvonne Lang an der Musikhochschule Luzern. Danach folgte 2010 der Master in Performance bei Konstantin Lifschitz mit Auszeichnung und 2013 der Master in Liedbegleitung bei Edward Rushton. Musikalische Anregungen erhielt sie auch im Rahmen von Meisterkursen, u.a. bei Andrei Gavrilov und für Liedduo bei Juliane Banse. Neben kammermusikalischen Auftritten ist sie eine gefragte Korrepetitorin an Meisterkursen und Wettbewerben, korrepetiert an den Musikhochschulen in Luzern und Basel und ist die Pianistin des «21st Century Orchestra». Ausserdem spielte sie im Oktober 2016 den Solopart zum Film «Amadeus» in der Royal Albert Hall mit der Academy of St Martin in the Fields. Zusammen mit Urs Bamert hat sie vor genau 20 Jahren das Pilotprojekt «Sinfonieorchester Ausserschwyz» begründet, heutige Sinfonieorchester Kanton Schwyz. Mit dem SOKS spielte sie als Solistin mehrmals, Klavierkonzerte von Mozart, Schostakowitsch, Rachmaninoff, Schumann, Grieg sowie Beethovens Tripelkonzert.